Strohflechten? Heute?
Die letzten Jahrzehnte war das Strohflechten ein vergessenes Handwerk.
Billige Produkte ersetzten Strohtaschen, -hüte und –schuhe. Die alten Handwerkstechniken gingen immer mehr verloren. Es wurde kaum noch industriell gefertigt. Strohwaren wurden ersetzt durch billige Produkte, oft aus Kunststoff.
Seit einigen Jahren ist jedoch ein Prozess des Umdenkens und der Hinwendung zum Ursprünglichen, die Suche nach der Identität und Heimat zu beobachten. Alte Handwerkstechniken werden wieder interessant, die Qualität und Haltbarkeit der Produkte aus Stroh geraten wieder in den Fokus.
Seit 2011 lernen die Schülerinnen und Schüler in der Naturpark-Schule Schonach in dem Modul „Strohflechten – ein altes Schonacher Handwerk“ das Strohflechten, seine Geschichte und Bedeutung wieder kennen. https://www.dom-clemente-schule.de/naturparkschule/
Von den wenigen Strohflechterinnen, die es noch gibt, lernen sie handlungsorientiert Techniken und Arbeitsabläufe des Flechtens kennen und selbst anwenden.
So kann dieses Modul einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass dieses wertvolle Kulturgut rund um die Strohflechterei nicht verloren geht.
Auch der Förderverein Schwarzwälder Strohmanufactur Schonach e.V. arbeitet in der Schule mit. Er hat es sich u.a. zum Ziel gesetzt hat, das alte Handwerk des Strohflechtens zu bewahren und das Wissen um die Strohflechterei und deren Erzeugnisse weiterzugeben. Durch Ausstellungen, Kurse, Strohanbau und Ernte, Mitmachaktionen usw. können Jung und Alt das natürliche Material Stroh und dessen Verarbeitung kennen- und schätzenlernen.
Wer weiß, vielleicht dürfen irgendwann auch die Hutformen und Hutpressen wieder aus dem Dornröschenschlaf erwachen, und es werden dann vielleicht wieder Hüte genäht und in der Strohhutfabrik gepresst.
„Made in Schonach, made im Schwarzwald“.
Modern sind sie wieder, die Taschen und Hüte. Und die Nachfrage ist enorm….